Datum/Zeit
Datum - 20.02.2024
19:00 - 21:00
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Veranstaltungsort
Instituto Cervantes Múnich
Kategorien
Gespräch und Lesung mit Abraham Gragera und Christan Lehnert
Moderation: Piero Salabè
Eine Kooperation von Lyrik Kabinett und Instituto Cervantes
Eintritt frei, Anmeldung erbeten: cult3mun@cervantes.es
Christian Lehnert und Abraham Gragera sind Dichter, die aus der Marginalität die Kraft der Poesie behaupten. Der eine erkundet den Ursprung des Seins in der Welt von Tieren und Pflanzen, Mikroben und Steinen, der andere sinniert über unsere nachmetaphysische Zeit. Ihre Gedichte provozieren, weil sie sich den gängigen Diskursen entziehen und in demütig staunender Haltung eine Vertiefung der Imagination suchen. „Ich stelle sie mir so vor, noch immer fähig, / sich alles vorzustellen“, heißt es in Grageras programmatischem Gedicht „Poesie“. Lyrisch Denken nicht als Weltflucht, sondern als verschärfte Wahrnehmung, als besondere Form des Realismus, denn „es gibt keinen anderen Ausweg, als hier zu sein“, wie uns Lehnert erinnert. Abraham Gragera, 1973 in Madrid geboren, vielfach ausgezeichneter Autor von mehreren Gedichtbänden und Übersetzer ist derzeit Stipendiat derVilla Waldberta – in Kooperation mit dem Lyrik Kabinett. Christian Lehnert, geboren 1969 in Dresden, Dichter und Essayist, ist seit 2012 Leiter des Liturgiewissenschaftlichen Instituts der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands an der Universität Leipzig. Piero Salabè, 1970 in Rom geboren, Lyriker, Übersetzer, Lektor (aktuell beim Carl Hanser Verlag) und Herausgeber.
Sieben Mal Gegenwart
[…]
Ach, die Realität
man kann nicht
in ihr verweilen und auch nicht versuchen
über sie hinwegzugehen.
Abraham Gragera, Die weniger einsame Zeit. Aus dem Spanischen von Piero Salabè, Edition Lyrik Kabinett bei Hanser 2022, S. 13.
Finisterre
(Notizen vom Ende des Jakobswegs)
[…]
Du folgst den Spuren der Wellen über den Granit.
Sprache ohne Sprache.
Leere Seiten dehnen sich nach Westen aus.
Christian Lehnert, Ich werde sehen, schweigen und hören. Suhrkamp 2004, S. 18.