Datum/Zeit
Datum - 21.01.2024
18:00
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Veranstaltungsort
Hofspielhaus
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Ein Literaturabend mit Inge Rassaerts und Dieter Gilde.
Schon mal was von dem Theaterstück „Der Teufel und der liebe Gott“ gehört? Dieses Drama des französischen Schriftstellers und Philosophen Jean-Paul Charles Aymard Sartre ist heute kaum mehr bekannt, es ist ein selten gespielter Klassiker. Die Handlung trägt sich im Deutschland des 16. Jahrhunderts zu – zur Zeit der Reformation und der Bauernkriege. Der adelige Landsknechtsführer Götz ist zunächst auf der Seite des Bösen und ein Herausforderer Gottes. Er wandelt sich zu einem, der fortan nur noch Gutes tun will. Dabei gerät er in einen Konflikt, der die Grundfragen jeder Moral berührt.
Sartre stellt Menschen in Situationen dar, die ihre Wahl illustrieren. In diesem Stück geht es darum, wie jemand seine Wahl revidiert. Es gibt viele Gründe, im Heute des 21. Jahrhunderts intensiv darüber nachzudenken.
Sartre, gefeierte Paradefigur der französischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts, vertrat die Ansicht: „Wenn du die Hölle verdienen willst, brauchst du nur im Bett zu bleiben. Die Welt ist Ungerechtigkeit; wenn du sie hinnimmst, bist du ein Schuldiger, wenn du sie veränderst, bist du ein Henker.“
Das zeitlose Thema ist das Verhältnis von Moral und Revolution. Götz gibt zu, dass sein Plan, sich im Guten wie im Bösen Gott an die Seite zu stellen, gescheitert ist. Sein Irrtum bestehe darin, dass er an Gott glaubte, doch Gott existiere nicht, die Menschen müssten lernen, sich auf sich selbst zu stellen. „Es gilt, diesen Krieg zu führen, und ich führe ihn.“
„Der Mensch“, meinte Jean-Paul Sartre, „ist nichts anderes als sein Entwurf; er existiert nur in dem Maße, als er sich entfaltet.“
Eintritt € 22 mit Mini-Snack, Karten: www.hofspielhaus.de