Datum/Zeit
Datum - 21.12.2023
19:00 - 21:00
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Veranstaltungsort
HochX Theater und Live Art
Kategorien
Lesereihe LIX – Lesung zum Saisonfinale 2023
Am 21.12.2023 um 19 Uhr findet LIX – Literatur im HochX (Theater HochX, Entenbachstraße 37, Eintritt: 14/9 Euro) statt und präsentiert die italienische Autorin Maddalena Fingerle und ihre Übersetzerin Maria E. Brunner mit Fingerles Debütroman „Muttersprache“, den Schauspieler und Autor Leo Meier mit seinem Theaterstück „zwei herren von real madrid“ und die renommierte Münchner Autorin Dagmar Leopold mit einem noch unveröffentlichten Text.
Das krönende Finale der LIX-Saison 2023 wartet noch einmal mit allem auf, was die genre- und spartenübergreifende Lesereihe ausmacht: ein Gespräch zwischen einer Autorin und ihrer Übersetzerin, ein von Autor und einem Schauspieler gelesenes Theaterstück und die ganz exklusive Kostprobe eines noch nicht publizierten Gedichtzyklus‘. Und im Anschluss gibt es die HochX-Weihnachtsfeier mit Glühwein & Co.
Kuration und Moderation: Raphaela Bardutzky, Rebecca Faber und Christina Madenach.
Maddalena Fingerle, 1993 in Bozen geboren, studierte Germanistik und Italianistik in München und arbeitet derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin innerhalb des Sonderforschungsbereichs Vigilanzkulturen an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Mit ihrem Debütroman Roman „Lingua madre“ (deutsche Übersetzung: „Muttersprache“, 2022) gewann sie 2020 den Italo-Calvino-Preis; es folgten zahlreiche weitere Preise. Maria E. Brunner, 1957 in Brenner geboren, arbeitete als Universitätslektorin in Italien und bis 2017 als Professorin in Deutschland. Sie übersetzte zahlreiche Werke aus dem Italienischen u.a. von Vincenzo Consolo. Ihre eigenen literarischen Publikationen erschienen im Folio-Verlag. Maddalena Fingerle und Maria E. Brunner stellen bei LIX gemeinsam den Roman „Lingua madre/Muttersprache“ vor, dessen italienischsprachiger Protagonist aus Bozen seine Muttersprache als zunehmend dreckig empfindet und nur noch Deutsch spricht, bis er in Berlin seine große Liebe trifft. Was Sprache transportieren kann und welche Bedeutung ihr Kontext hat, wird in einem gemeinsamen Gespräch zwischen Autorin und Übersetzerin erörtert.
Dagmar Leupold, 1955 in Niederlahnstein, Rheinland-Pfalz, geboren, studierte Germanistik, Philosophie und Klassische Philologie in Marburg, Tübingen und New York und lebt als Autorin und Übersetzerin in München. Ihr Werk umfasst Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays. Für die Romane Unter der Hand (2013), Die Witwen (2016) und Dagegen die Elefanten! (2022) war sie für den Deutschen Buchpreis nominiert. 2023 wurde sie mit dem Literaturpreis der Stadt München ausgezeichnet. Bei LIX wird sie aus ihrem noch unveröffentlichten Gedichtzyklus Small Talk lesen. Es geht dabei darum, eine Sprache zu finden, wie man als deutsche Autorin Betroffenheit ausdrücken kann, ohne unmittelbar im Geschehen des Ukraine-Kriegs zu sein. Das funktioniert über das Thema unseres alltäglichen Small-Talk: das Wetter.
Leo Meier studierte von 2015 bis 2019 Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste in Essen/Bochum. Nach dem Studium gastierte er am Schauspielhaus Bochum und dem Schauspielhaus Hamburg. Außerdem ist er in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Als Autor verfasste er die Theaterstücke „zwei herren von real madrid“, „ICH, AKIRA“ (in Zusammenarbeit mit Noëlle Haeseling) und „fünf minuten stille“. Bei LIX stellt er die „zwei herren von real madrid“ vor, das beim Heidelberger Stückemarkt 2022 sowohl den SWR2 Hörspielpreis als auch den Publikumspreis gewann und liest daraus gemeinsam mit dem Münchner Schauspieler Patrick Nellessen. In der ersten Szene des Stücks begegnen sich zwei ausgesucht höfliche Herren im Wald und stellen fest, dass sie beide Profifußballer sind. Diese Szene bildet den Auftakt zu einem äußerst zärtlichen, fantasievollen und sehr komischen Theatertext, in welchem Sergio Ramos über Vergänglichkeit sinniert, Fußballer Bananenbrot backen und auf Drachen zum Training fliegen. Alles in allem ein kluges Nachdenken über Männlichkeit und zwischenmenschliche Beziehungen.
LIX – unabhängige Lesereihe
LIX existiert seit 2019 und ist eine unabhängige Lesereihe für gegenwärtige Texte jeder Couleur. Der Fokus des Formats liegt auf einem Neben- oder Miteinander unterschiedlicher Gattungen: Langgedicht trifft hier auf Comic trifft auf Romanfragment, Unfertiges auf Vollendetes. Ziel ist die Präsentation von zeitgenössischer, avantgardistischer und unabhängiger Literatur. Von besonderem Interesse sind Arbeiten, in denen gesellschaftspolitisch relevante Fragestellungen aufgeworfen werden.
LIX findet vier Mal im Jahr in Kooperation mit dem HochX Theater statt und präsentiert pro Abend drei Autor*innen. Jede Lesung wird durch die Veranstalterinnen eingeführt und von einem Kurzgespräch begleitet, um dem Publikum einen Zugang zu den Texten anzubieten. LIX ist Teil der Unabhängigen Lesereihen. Das Netzwerk besteht aus über 40 Lesereihen aus dem deutschsprachigen Raum und versteht Literatur nicht nur als Text, sondern auch als soziale Praxis und will sie in den öffentlichen Raum bringen.
LIX wird durchgeführt in Kooperation mit dem HochX Theater und Live Art und mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, den Bezirk Oberbayern und im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.