Datum/Zeit
Datum - 12.02.2025
19:00
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Veranstaltungsort
Bayerische Akademie der Schönen Künste
Kategorien
Begrüßung: Wolfgang Matz
Irene Heidelberger-Leonard im Gespräch mit Wolfgang Matz
Lesung: Edmund Telgenkämper
Jean Améry, im Oktober 1912 als Hans Mayer in Wien geboren, zählt seit seinem epochalen Buch Jenseits von Schuld und Sühne (1966) zu den bedeutendsten Intellektuellen der sechziger und siebziger Jahre. Dennoch war seine Auszeichnung mit dem Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste 1972 intern sehr umstritten, sein Erfahrungsbericht von der Verhaftung 1943, der Folter und von der Deportation nach Auschwitz 1944 störte noch lange Zeit das Klima von Verdrängung in Deutschland. Jetzt, wo Der neue Antisemitismus (so seine jüngst erschienene Sammlung) wieder ehrbar werden will, lesen sich seine Bücher, als seien sie für den heutigen Tag geschrieben.
Jean Amérys Werk – Essays, Aufsätze, Polemiken, Erzählungen, Roman – ist konzentriert auf die Grunderfahrung des Jahrhunderts; wie wenige andere hat er in analysierenden und autobiografischen Texten erforscht, was das System der totalitären Konzentrationslager, was der rassistische Antisemitismus aus den Menschen und ihrer Gesellschaft macht.
Irene Heidelberger-Leonard, Autorin der maßgebenden, in viele Sprachen übersetzten Biografie, gibt Auskunft über einen Autor, der auch Jahrzehnte nach seinem Tod unbedingt wiedergelesen werden muss. W. M.
Irene Heidelberger-Leonard, Herausgeberin von Amérys Werken und Autorin von Jean Améry – Revolte in der Resignation (2004), war fast 30 Jahre Professorin an der Université libre de Bruxelles und lebt heute in London. Zuletzt veröffentlichte sie Imre Kertész: Leben und Werk (2015).
Edmund Telgenkämper ist nach Stationen am Schauspielhaus Hamburg, Burgtheater Wien, Theater Basel, Schauspielhaus Zürich seit der Spielzeit 2020/21 wieder Ensemblemitglied an den Münchner Kammerspielen.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.