Hans-Christian Oeser und die Märchen von Oscar Wilde

Der Übersetzer Hans-Christian Oeser ist derzeit Stipendiat im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia und liest aus seiner Übersetzung der „Märchen“ von Oscar Wilde (Reclam Verlag). Vor 136 Jahren veröffentlichte der irische Schriftsteller und Dandy Oscar Wilde – 1854 in Dublin geboren, 1891 in London zu erstem Ruhm gelangt, 1895 ins Zuchthaus zu Reading geworfen, 1900 im Pariser Exil gestorben – unter dem Titel „The Happy Prince and Other Tales“ den ersten von zwei Bänden mit Märchenerzählungen, „geschrieben nicht für Kinder, sondern für kindliche Leute von acht bis achtzig“. Drei Jahre später folgte die Sammlung „The House of Pomegranates“. Die insgesamt neun „Prosagedichte“ über Freundschaft, Liebe und Leid, Selbstüberwindung und Selbstaufopferung, die in poetisch stilisierter Sprache das Hohelied der Erlösung durch die befreiende Kraft der Liebe singen, haben sich ihre Frische und Lebendigkeit bis heute bewahrt; sie stehen im Spannungsfeld von Ethik, Ästhetik, Religion, Sozialkritik und Erotik. Eintritt frei.