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Datum - 02.02.2024
19:00
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Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, dass Dialekte defizitäre Versionen einer Standardsprache sind. Dafür gibt es weder eine gesellschaftliche, noch eine sprachliche Rechtfertigung. Im Gegenteil. Das Bairische ist – wie man mit einem einfachen und leicht verständlichen Strukturmodell erkennen kann – geradezu genial. Satzstrukturen des Bairischen weisen ganz besondere Eigenschaften auf, die sich im Standarddeutschen nicht finden, dafür in einer Vielzahl anderer Sprachen. So können im Bairischen nicht nur Verben eine Endung für Person und Zahl aufweisen, sondern auch jene Wörter, die Nebensätze einleiten: I mog di obwoi-st a Depp bi-st. / I mog eich obwoi-ts Deppn sei-ts.
Anhand zahlreicher prominenter Beispiele (u.a. von Gerhard Polt,Karl Valentin, Bruno Jonas) werden grammatikalische Besonderheiten des Bairischen dargestellt, die den strukturellen Reichtum dieses Dialekts illustrieren und die allen ein Aha-Erlebnis vermitteln, nach dem man spontan ausruft: Ja do legst di nieder.
Günther Grewendorf war von 1984 bis 2014 Professor für Linguistik an der Goethe-Universität Frankfurt. Er lebt in München und ist bairischer Muttersprachler.
Eine Veranstaltung im Rahmen von „Literatur im Kupferhaus“ im 1. OG
Veranstalter: Kulturförderverein Würmtal e.V.
TIckets: 10 €