„Die literarische Auseinandersetzung mit mir selbst und der Welt um mich herum scheint ein wesentlicher Teil meines Wesens zu sein, was ich vor allem daran merke, dass es mir im Falle längerer Schreibpausen irgendwann nicht mehr sehr gut geht“, sagt Jürgen Bulla.

Es sind vor allem Gedichte, kurze Prosaskizzen und einige längere Erzählungen, die er seit 1993 erschaffen hat. Das habe schon zu Schulzeiten begonnen, einen Initiationsmoment habe es dabei nicht gegeben. Wahrscheinlich sei das Schreiben sein Versuch, sich immer wieder auf der kognitiven Ebene über etwas klar zu werden, bzw. auf der emotionalen Ebene die Magie eines Augenblicks in Worte zu bannen. Meist entständen die Texte relativ schnell, so der Autor, und würden anderntags nur stellenweise überarbeitet. Er bekennt: „Eine bessere Version gäbe es vermutlich immer.“

DER LETZTE TAG AM MEER

Noch einmal das Unüberbietbare:
Blick vom Uferfels über die

Weite der Adria. Hinter der
Erdkrümmung vermuten wir den

Herbst mit seinen Machenschaften,
Ahnung von dunklen Morgen und

Pflichterfüllung, der von Neuem
empfundene Stundentakt 

verengt das Sichtfeld und weitet
die Gedankenräume ins Ungefähre

überwinternder Ideen.

Jürgen Bulla

Zuletzt erschienen:
Jürgen Bulla:Krieg in der Provinz
Gedichte
Black Ink, Scheuring 2023
8 Euro